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Die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland hat sich dramatisch verschlechtert. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken beschreibt die GKV als „Notfallpatienten“ und betont, dass die Lage „dramatischer als ohnehin angenommen“ ist. Der Grund: Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds ist unter den gesetzlich festgelegten Mindestwert von 20 % der Monatsausgaben gefallen.
Vorverlegung der Finanzhilfe
Um die Reserve wieder aufzufüllen, haben sich das Gesundheits- und das Finanzministerium auf eine Vorverlegung der Bundeszuschüsse geeinigt. Bereits Mitte Mai sollen 800 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden.
Ursachen für das Defizit
- Ein Defizit von rund 6,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr, das Beitragssatzanhebungen erforderlich machte – ein Vorgang, der seit mindestens 50 Jahren nicht mehr vorkam.
- Demografischer Wandel: Eine alternde Gesellschaft belastet die Kassen.
- Steigende Kosten für neue Medikamente und Behandlungen.
- Gesetzliche Aufforderung, vorhandene Rücklagen aufzubrauchen.
Ausblick
Die Bundesregierung plant, die Finanzlage der GKV gesetzlich zu stabilisieren. Bis Frühjahr 2027 soll eine Kommission Vorschläge für eine umfassende Reform vorlegen, um die Finanzstruktur langfristig zu sichern. Die Bundesärztekammer hat bereits appelliert, schneller zu handeln.
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