taz.de berichtet:
Finanzielle Herausforderungen der GKV
Die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat sich kurz nach Amtsantritt mit den erheblichen finanziellen Problemen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auseinandergesetzt. Rund 90 Prozent der deutschen Bevölkerung sind in der GKV versichert – und die Ausgaben steigen schneller als die Einnahmen.
- Ausgabenanstieg im vergangenen Jahr: + 7,8 %
- Einnahmenanstieg im selben Zeitraum: + 5,3 %
- Erhöhung der Krankenkassenbeiträge zu Jahresbeginn, um steigende Kosten zu decken
Bundeszuschuss und Kostendruck
Um Liquiditätsengpässe bei den Kassen zu verhindern, muss der Bund einen zusätzlichen Zuschuss in Höhe von 800 Millionen Euro vorziehen. Die aktuellen Beitragssätze sind nicht kostendeckend, was sowohl Versicherte als auch Arbeitgeber zusätzlich belastet.
- Hauptkostenfaktoren: Lohnsteigerungen, teurere Medikamente, Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft
- GKV-Spitzenverband fordert ein Ausgabenmoratorium zur kurzfristigen Stabilisierung
Geplante Reformen und Kritik
Die Regierung plant, bis Frühjahr 2027 eine Reformkommission einzurichten, die langfristige Lösungen zur Stabilisierung der GKV erarbeitet. Ministerin Warken betont, schnell handeln zu wollen, um Beitragserhöhungen zum Jahresende zu vermeiden. Kritik kommt jedoch auf, weil das Vorgehen vielen Beobachtern als zu langsam erscheint.
Mehr dazu auf: Zu hohe Ausgaben: Krankenkassen im Notfallmodus | taz.de