Private Krankenversicherung

Was kostet eine private Krankenversicherung für Selbstständige – Der große Kostenvergleich 2025

Als Selbstständiger stehen Sie vor einer wichtigen Entscheidung: Soll ich mich privat oder gesetzlich krankenversichern? Anders als Angestellte haben Sie die freie Wahl – unabhängig von Ihrem Einkommen. Doch mit dieser Freiheit kommt auch die Verantwortung, die richtige Entscheidung zu treffen. Eine der häufigsten Fragen dabei: Was kostet mich eine private Krankenversicherung (PKV) als Selbstständiger wirklich?

In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles über die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Selbstständige. Wir beleuchten die verschiedenen Einflussfaktoren auf Ihren Beitrag, vergleichen konkrete Tarife und geben Ihnen praktische Entscheidungshilfen an die Hand – damit Sie die für Sie optimale Wahl treffen können.

1. Grundlagen der PKV für Selbstständige

Als Selbstständiger genießen Sie einen entscheidenden Vorteil: Sie sind versicherungsfrei und können frei zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung wählen. Anders als Angestellte müssen Sie nicht erst die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 73.800 Euro (Stand 2025) überschreiten, um in die PKV wechseln zu können.

Wahlfreiheit und Voraussetzungen

Die Wahlfreiheit gilt für alle hauptberuflich Selbstständigen und Freiberufler wie Unternehmer, Ärzte, Anwälte, Steuerberater, Journalisten, Künstler und viele mehr. Auch Existenzgründer können sich direkt zu Beginn ihrer Selbstständigkeit für die PKV entscheiden.

Es gibt jedoch einige Ausnahmen zu beachten:

  • Freiberufliche Künstler: Wenn Sie über die Künstlersozialkasse versichert sind, müssen Sie wie Angestellte erst die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreiten, um in die PKV wechseln zu können.
  • Nebenberuflich Selbstständige: Wenn Ihre Haupttätigkeit ein Angestelltenverhältnis ist, gelten für Sie die Regeln für Arbeitnehmer.
  • Geschäftsführer einer GmbH oder UG: Als Geschäftsführer Ihrer eigenen Gesellschaft gelten Sie als Angestellter und benötigen ein Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze.

Unterschiede zur gesetzlichen Krankenversicherung

Die private und gesetzliche Krankenversicherung unterscheiden sich grundlegend in ihren Prinzipien:

Beitragsprinzipien:

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  • PKV: Äquivalenzprinzip – Die Beiträge richten sich nach den versicherten Leistungen, dem Alter bei Eintritt und dem Gesundheitszustand.
  • GKV: Solidaritätsprinzip – Die Beiträge werden prozentual vom Einkommen berechnet, bis zur Beitragsbemessungsgrenze (66.150 Euro in 2025).

Leistungsumfang:

  • PKV: Individuell wählbar, oft umfangreicher als in der GKV
  • GKV: Für alle Versicherten gleich, orientiert an der medizinischen Notwendigkeit

Kostenerstattung:

  • PKV: Privatversicherte zahlen Behandlungen zunächst selbst und reichen die Rechnung zur Erstattung ein
  • GKV: Direkte Abrechnung zwischen Arzt und Krankenkasse

Familienversicherung:

  • PKV: Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag
  • GKV: Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder sind kostenlos mitversichert

Ein wichtiger Unterschied für Selbstständige: In beiden Systemen müssen Sie den vollen Beitrag alleine tragen – einen Arbeitgeberanteil wie bei Angestellten gibt es nicht.

2. Kostenfaktoren der privaten Krankenversicherung für Selbstständige

Die Höhe Ihres PKV-Beitrags wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Im Gegensatz zur GKV, wo hauptsächlich Ihr Einkommen den Beitrag bestimmt, spielen in der PKV andere Faktoren eine entscheidende Rolle.

Eintrittsalter beeinflusst PKV-Kosten maßgeblich

Das Alter bei Abschluss der Versicherung ist einer der wichtigsten Kostenfaktoren. Je jünger Sie eintreten, desto günstiger sind Ihre Beiträge – und zwar dauerhaft. Der Grund: Mit steigendem Alter erhöht sich das Krankheitsrisiko. Wer früh einsteigt, profitiert ein Leben lang von niedrigeren Beiträgen.

Beispiel: Ein 30-jähriger Selbstständiger zahlt für denselben Tarif oft 30-40% weniger als ein 45-Jähriger mit identischem Gesundheitszustand.

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Gesundheitszustand und Risikozuschläge

Vor Abschluss einer PKV müssen Sie Gesundheitsfragen beantworten. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen führen oder im Extremfall sogar zur Ablehnung. Je gesünder Sie beim Eintritt sind, desto günstiger wird Ihr Beitrag.

Typische Risikozuschläge können entstehen bei:

  • Chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Psychischen Erkrankungen in der Vorgeschichte
  • Orthopädischen Problemen

Die Zuschläge können zwischen 10% und 100% des Grundbeitrags betragen.

Leistungsumfang bestimmt die PKV-Kosten

Ein großer Vorteil der PKV ist die Möglichkeit, Ihren Versicherungsschutz individuell zusammenzustellen. Je umfangreicher die Leistungen, desto höher der Beitrag. Folgende Leistungsbereiche beeinflussen die Kosten:

  • Ambulante Versorgung: Arztbesuche, Medikamente, Heilmittel
  • Stationäre Versorgung: Krankenhausaufenthalte, Chefarztbehandlung, Ein- oder Zweibettzimmer
  • Zahnversorgung: Zahnersatz, Implantate, Prophylaxe
  • Alternative Heilmethoden: Homöopathie, Osteopathie, Akupunktur
  • Krankentagegeld: Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit (besonders wichtig für Selbstständige)
  • Auslandsschutz: Behandlungen im Ausland

Selbstbehalt senkt PKV-Beiträge

Die Wahl eines Selbstbehalts kann Ihren Beitrag deutlich senken. Sie übernehmen dabei einen Teil der jährlichen Behandlungskosten selbst. Übliche Selbstbehalte liegen zwischen 300 und 2.500 Euro pro Jahr.

Faustregel: Ein höherer Selbstbehalt lohnt sich für gesunde Versicherte, die selten zum Arzt gehen. Die Beitragsersparnis kann je nach Tarif und Selbstbehalt zwischen 10% und 35% betragen.

Unisex-Tarife in der PKV

Seit 2012 gibt es in Deutschland nur noch Unisex-Tarife. Das bedeutet, dass Männer und Frauen für denselben Versicherungsschutz den gleichen Beitrag zahlen. Vor dieser Regelung zahlten Frauen aufgrund höherer statistischer Krankheitskosten oft mehr als Männer.

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3. Konkrete Kosten und Tarifbeispiele für Selbstständige

Wie viel kostet nun eine private Krankenversicherung für Selbstständige konkret? Die Bandbreite ist groß und hängt von den genannten Faktoren ab. Hier finden Sie aktuelle Beispiele aus dem Jahr 2025:

Einstiegstarife (Basis) für Selbstständige

Einstiegstarife bieten eine Grundversorgung, die in etwa dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung entspricht. Sie sind besonders für junge Existenzgründer mit begrenztem Budget interessant.

Preisbeispiele für einen 30-jährigen gesunden Selbstständigen:

  • Basis-Tarife beginnen ab etwa 277 Euro monatlich
  • Mit einem Selbstbehalt von 1.000 Euro jährlich sinkt der Beitrag auf etwa 250 Euro
  • Inklusive Krankentagegeld (50 Euro täglich) steigt der Beitrag auf etwa 300-330 Euro

Leistungsmerkmale typischer Einstiegstarife:

  • Zweibettzimmer im Krankenhaus
  • Behandlung durch den diensthabenden Arzt (kein Chefarzt)
  • Zahnersatz zu 60-70% erstattet
  • Begrenzte Erstattung für alternative Heilmethoden

Mittlere Tarife (Komfort) für Selbstständige

Komforttarife bieten ein deutlich höheres Leistungsniveau als die GKV und sind der beliebteste Tariftyp unter Selbstständigen.

Preisbeispiele für einen 35-jährigen gesunden Selbstständigen:

  • Komfort-Tarife kosten etwa 350-500 Euro monatlich
  • Mit einem Selbstbehalt von 600 Euro jährlich liegt der Beitrag bei etwa 400-450 Euro
  • Inklusive Krankentagegeld (100 Euro täglich) steigt der Beitrag auf etwa 450-550 Euro

Laut CHECK24 (2025) zahlt ein 40-jähriger Selbstständiger für einen Komfort-Tarif mit 1.000 Euro Selbstbehalt durchschnittlich 466 Euro monatlich.

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Leistungsmerkmale typischer Komforttarife:

  • Wahlweise Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus
  • Behandlung durch Spezialisten und Oberärzte
  • Zahnersatz zu 75-85% erstattet
  • Erweiterte Erstattung für alternative Heilmethoden
  • Höheres Krankentagegeld

Premium-Tarife für anspruchsvolle Selbstständige

Premium-Tarife bieten maximalen Schutz und umfassende Leistungen für anspruchsvolle Selbstständige.

Preisbeispiele für einen 45-jährigen gesunden Selbstständigen:

  • Premium-Tarife beginnen bei etwa 550-650 Euro monatlich
  • Mit minimalem Selbstbehalt steigt der Beitrag auf 600-700 Euro
  • Inklusive hohem Krankentagegeld (150-200 Euro täglich) kann der Beitrag 700-900 Euro erreichen

Laut Handelsblatt/Franke und Bornberg (2025) kostet der beste bewertete Premium-Tarif für einen 35-jährigen Selbstständigen:

  • Hallesche (Tarif NK.Select XL Bonus): 712,12 Euro monatlich (0 Euro Selbstbehalt)
  • Continentale (Tarif PREMIUM): 608,88 Euro monatlich (mit Selbstbehalt)

Leistungsmerkmale typischer Premium-Tarife:

  • Garantiertes Einbettzimmer im Krankenhaus
  • Chefarztbehandlung
  • Zahnersatz zu 85-100% erstattet
  • Umfassende Erstattung für alternative Heilmethoden
  • Weltweiter Premium-Auslandsschutz
  • Hohes Krankentagegeld

Aktuelle PKV-Tarifbeispiele führender Anbieter

Die folgende Tabelle zeigt konkrete Tarifbeispiele führender Anbieter für einen 35-jährigen gesunden Selbstständigen (Stand 2025):

Anbieter Tarif Leistungsniveau Monatsbeitrag Selbstbehalt/Jahr
Debeka NW, PVN Basis 525,31 € max. 400 €
ARAG MedKomfort, PVN Komfort 466,31 € max. 400 €
Hallesche NK.Select XL Bonus, PVN Premium 712,12 € 0 €
Continentale PREMIUM, SP1, PVN Premium 608,88 € variabel
uniVersa uni-Top|Privat 300, PVN Premium 685,57 € 300 €
HanseMerkur AZPklassisch, EGO2, PS3, PSV, PVN Premium 702,71 € 0 €

4. Vergleich: PKV vs. GKV für Selbstständige

Für Selbstständige ist die Entscheidung zwischen PKV und GKV besonders relevant, da sie in beiden Systemen den vollen Beitrag selbst tragen müssen. Ein direkter Vergleich hilft bei der Entscheidungsfindung.

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Kostenvergleich PKV und GKV bei verschiedenen Einkommensstufen

Die folgende Tabelle vergleicht die monatlichen Kosten für einen 30-jährigen, kinderlosen Selbstständigen in GKV und PKV (Stand 2025, Quelle: CHECK24):

Monatsverdienst (brutto) GKV inkl. Pflegeversicherung PKV (Komfort-Tarif bei 1.000 € Selbstbehalt)
2.000 € 426 € ab 359 €
3.000 € 639 € ab 359 €
4.000 € 852 € ab 359 €
Über 5.512,50 € 1.174,16 € ab 359 €

Diese Zahlen zeigen: Je höher das Einkommen, desto attraktiver wird die PKV aus Kostensicht. Bei niedrigem oder stark schwankendem Einkommen kann die GKV günstiger sein, besonders wenn der Mindestbeitrag greift.

In der gesetzlichen Kasse müssen Selbstständige bei Zugrundelegung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes von 2,5 Prozent monatlich mindestens 205,97 Euro (2025) für die Krankenversicherung zahlen. Hinzu kommt gegebenenfalls noch der Beitrag für das Krankengeld.

Leistungsunterschiede zwischen PKV und GKV

Neben den Kosten spielen auch die Leistungen eine entscheidende Rolle:

Vorteile der PKV für Selbstständige:

  • Schnellere Terminvergabe bei Fachärzten
  • Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden
  • Bessere Versorgung bei Zahnersatz und Sehhilfen
  • Komfortablere Unterbringung im Krankenhaus
  • Individuelle Tarifgestaltung nach Bedarf
  • Weltweiter Versicherungsschutz möglich
  • Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit

Vorteile der GKV für Selbstständige:

  • Keine Gesundheitsprüfung
  • Kostenlose Familienversicherung für Ehepartner ohne eigenes Einkommen und Kinder
  • Keine Leistungsausschlüsse bei Vorerkrankungen
  • Geringere Beiträge bei niedrigem Einkommen
  • Keine Vorauszahlung bei Arztbesuchen nötig

PKV oder GKV: Vor- und Nachteile für verschiedene Selbstständigen-Typen

Je nach persönlicher Situation kann entweder die PKV oder die GKV vorteilhafter sein:

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Für Existenzgründer und Jungunternehmer:

  • PKV-Vorteil: Günstige Einstiegsbeiträge durch junges Alter
  • PKV-Vorteil: Flexibilität durch wählbaren Leistungsumfang
  • GKV-Vorteil: Planungssicherheit bei schwankendem Einkommen
  • Empfehlung: PKV mit angemessenem Selbstbehalt, wenn stabile Einnahmen erwartet werden

Für etablierte Selbstständige mit hohem Einkommen:

  • PKV-Vorteil: Deutlich günstigere Beiträge im Vergleich zur GKV
  • PKV-Vorteil: Bessere Leistungen bei vergleichbaren Kosten
  • PKV-Vorteil: Steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge
  • Empfehlung: PKV mit umfassendem Leistungsspektrum

Für Selbstständige mit Familie:

  • GKV-Vorteil: Kostenlose Mitversicherung von Ehepartner (ohne eigenes Einkommen) und Kindern
  • PKV-Vorteil: Oft bessere Leistungen für die ganze Familie
  • Empfehlung: Individuelle Berechnung nötig, GKV oft günstiger bei mehreren Kindern

Für Selbstständige mit Vorerkrankungen:

  • GKV-Vorteil: Keine Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse
  • PKV-Nachteil: Mögliche Ablehnung oder hohe Zuschläge
  • Empfehlung: In den meisten Fällen ist die GKV vorteilhafter

5. Langfristige Beitragsentwicklung in der PKV für Selbstständige

Eine Entscheidung für die PKV ist langfristig angelegt. Daher ist es wichtig, nicht nur die aktuellen Kosten zu betrachten, sondern auch die zukünftige Beitragsentwicklung.

Altersrückstellungen in der PKV

Private Krankenversicherungen bilden aus einem Teil Ihrer Beiträge sogenannte Altersrückstellungen. Diese sollen die im Alter steigenden Gesundheitskosten abfedern und extreme Beitragssprünge verhindern.

Etwa 10% Ihres Beitrags fließen in diese Rückstellungen, die verzinst werden. Je früher Sie in die PKV einsteigen, desto mehr Rückstellungen können gebildet werden.

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Beitragssteigerungen im Alter

Trotz Altersrückstellungen steigen die PKV-Beiträge im Laufe der Zeit:

  • Laut Stiftung Warentest verdreifacht sich der Beitrag einer Person, die mit 35 Jahren in die PKV einsteigt, bis zum Rentenbeginn etwa.
  • Die durchschnittliche jährliche Steigerung lag seit 2005 bei etwa 3,1% in der PKV (im Vergleich zu 3,8% in der GKV).

Beispiel: Ein 35-jähriger Selbstständiger zahlt heute 400 Euro monatlich. Mit 67 Jahren könnte sein Beitrag bei etwa 1.200 Euro liegen.

Strategien zur Beitragsstabilisierung für Selbstständige

Um starke Beitragssteigerungen im Alter zu vermeiden, gibt es verschiedene Strategien:

  1. Frühzeitiger Einstieg: Je jünger Sie einsteigen, desto mehr Altersrückstellungen werden gebildet.
  2. Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft: Sie haben das Recht, in einen günstigeren Tarif mit vergleichbaren Leistungen zu wechseln und Ihre Altersrückstellungen mitzunehmen.
  3. Anpassung des Selbstbehalts: Im Alter können Sie den Selbstbehalt erhöhen, um den Beitrag zu senken.
  4. Beitragsentlastungstarife: Diese optionalen Zusatztarife senken durch zusätzliche Einzahlungen in jungen Jahren die Beiträge im Alter.
  5. Notlagentarif: Bei finanziellen Engpässen können Sie in den Notlagentarif wechseln, der nur Basisleistungen abdeckt.

6. Steuerliche Aspekte der PKV für Selbstständige

Ein wichtiger Vorteil der PKV für Selbstständige sind die steuerlichen Aspekte. Die Beiträge können in vielen Fällen als Betriebsausgaben oder Sonderausgaben geltend gemacht werden.

Absetzbarkeit der PKV-Beiträge für Selbstständige

Als Selbstständiger können Sie Ihre PKV-Beiträge auf zwei Arten steuerlich geltend machen:

  1. Als Sonderausgaben in der Einkommensteuererklärung:
    • Beiträge zur Basisversorgung (vergleichbar mit GKV-Niveau) sind zu 100% absetzbar
    • Zusatzleistungen (Chefarztbehandlung, Einbettzimmer etc.) sind nur begrenzt absetzbar
  2. Als Betriebsausgaben:
    • Wenn Sie Ihre PKV als Betriebsausgabe geltend machen, reduzieren Sie direkt Ihren Gewinn
    • Besonders vorteilhaft bei hohen Steuersätzen

Steuervorteile der PKV gegenüber der GKV

Die steuerliche Behandlung kann ein entscheidender Vorteil der PKV sein:

Beispielrechnung für einen Selbstständigen mit 80.000 € Jahresgewinn:

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  • PKV-Beitrag: 500 € monatlich = 6.000 € jährlich
  • Bei einem persönlichen Steuersatz von 42% ergibt sich eine Steuerersparnis von bis zu 2.520 € jährlich
  • Effektiver PKV-Beitrag nach Steuern: etwa 290 € monatlich

Krankentagegeld und Steueraspekte für Selbstständige

Besonders wichtig für Selbstständige ist das Krankentagegeld, das bei Arbeitsunfähigkeit gezahlt wird:

  • Die Beiträge für das Krankentagegeld sind als Vorsorgeaufwendungen steuerlich absetzbar
  • Das ausgezahlte Krankentagegeld ist jedoch steuerpflichtig
  • Die Höhe sollte so gewählt werden, dass nach Steuern der tatsächliche Einkommensausfall kompensiert wird

Tipp: Lassen Sie sich von einem Steuerberater zu den optimalen Absetzungsmöglichkeiten in Ihrer individuellen Situation beraten.

7. Entscheidungshilfen für verschiedene Selbstständigen-Typen

Die Entscheidung zwischen PKV und GKV hängt stark von Ihrer persönlichen Situation ab. Hier finden Sie konkrete Entscheidungshilfen für verschiedene Selbstständigen-Typen.

PKV für Existenzgründer und Jungunternehmer

Als Existenzgründer stehen Sie vor besonderen Herausforderungen: Ihr Einkommen ist oft noch nicht stabil, gleichzeitig möchten Sie von Anfang an optimal abgesichert sein.

Empfehlungen:

  • Starten Sie mit einem günstigen Einstiegstarif mit höherem Selbstbehalt
  • Achten Sie auf einen Tarif mit flexiblen Anpassungsmöglichkeiten
  • Wichtig: Ausreichendes Krankentagegeld (mindestens 60% Ihres durchschnittlichen Einkommens)
  • Prüfen Sie die Option eines Optionstarifs, der später einen leichteren Wechsel in höherwertige Tarife ermöglicht

Wann die PKV sinnvoll ist:

  • Wenn Sie jung und gesund sind (unter 40 Jahre)
  • Wenn Sie mit stabilem Einkommen über 3.000 € monatlich rechnen
  • Wenn Sie keine Familie planen oder Ihr Partner eigenes Einkommen hat

Wann die GKV sinnvoll ist:

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  • Bei sehr schwankendem Einkommen in der Anfangsphase
  • Wenn Sie mit längeren Durststrecken rechnen
  • Wenn Sie eine Familie mit mehreren Kindern planen

PKV für etablierte Selbstständige

Als etablierter Selbstständiger mit stabilem Einkommen können Sie die Vorteile der PKV voll ausschöpfen.

Empfehlungen:

  • Wählen Sie einen Tarif mit umfassenden Leistungen und moderatem Selbstbehalt
  • Achten Sie auf gute Altersrückstellungen und Beitragsstabilität
  • Prüfen Sie die Möglichkeit eines Beitragsentlastungstarifs für das Alter
  • Optimieren Sie die steuerlichen Aspekte

Wann die PKV sinnvoll ist:

  • Bei stabilem Einkommen über 4.000 € monatlich
  • Wenn Sie Wert auf erstklassige medizinische Versorgung legen
  • Wenn Sie keine unterhaltspflichtigen Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen haben

Wann die GKV sinnvoll ist:

  • Wenn Sie bereits über 50 Jahre alt sind und neu in die PKV einsteigen würden
  • Bei Vorerkrankungen mit hohen Risikozuschlägen

PKV für Selbstständige mit Familie

Für Familien spielen bei der Entscheidung zwischen PKV und GKV besondere Faktoren eine Rolle.

Empfehlungen:

  • Vergleichen Sie die Gesamtkosten für die ganze Familie in beiden Systemen
  • Berücksichtigen Sie die kostenlose Familienversicherung in der GKV
  • Prüfen Sie Kombinationsmöglichkeiten (z.B. Selbstständiger in PKV, Familie in GKV)

Wann die PKV sinnvoll ist:

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  • Wenn beide Partner berufstätig sind und eigenes Einkommen haben
  • Bei hohem Gesamteinkommen und wenigen Kindern
  • Wenn Sie Wert auf beste medizinische Versorgung für die ganze Familie legen

Wann die GKV sinnvoll ist:

  • Bei mehreren Kindern
  • Wenn ein Partner kein oder nur geringes eigenes Einkommen hat
  • Bei häufigen medizinischen Behandlungen in der Familie

PKV für Selbstständige mit Vorerkrankungen

Mit Vorerkrankungen ist der Einstieg in die PKV oft schwierig oder teuer.

Empfehlungen:

  • Lassen Sie sich von einem unabhängigen Versicherungsberater unterstützen
  • Prüfen Sie spezielle Tarife für Personen mit Vorerkrankungen
  • Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Anbieter intensiv

Wann die PKV noch sinnvoll sein kann:

  • Bei leichteren Vorerkrankungen mit moderaten Risikozuschlägen
  • Wenn trotz Zuschlag die PKV günstiger ist als die GKV (bei hohem Einkommen)
  • Wenn bestimmte Leistungen für Sie besonders wichtig sind

Wann die GKV sinnvoll ist:

  • Bei schweren Vorerkrankungen mit hohen Risikozuschlägen
  • Bei möglichen Leistungsausschlüssen in der PKV
  • Bei Ablehnung durch mehrere private Krankenversicherer

8. Tipps zur Optimierung der PKV-Kosten für Selbstständige

Mit diesen Strategien können Sie Ihre PKV-Kosten optimieren, ohne auf wichtige Leistungen zu verzichten.

Selbstbehalt richtig wählen und PKV-Kosten senken

Der Selbstbehalt ist ein effektives Instrument zur Beitragssenkung:

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  • Faustregel: Ein höherer Selbstbehalt lohnt sich, wenn die jährliche Beitragsersparnis größer ist als 70% des zusätzlichen Selbstbehalts
  • Typische Selbstbehalte liegen zwischen 300 und 2.500 Euro jährlich
  • Die Beitragsersparnis kann je nach Tarif zwischen 10% und 35% betragen

Beispiel: Eine Erhöhung des Selbstbehalts von 300 auf 900 Euro (+ 600 Euro) sollte mindestens 420 Euro Beitragsersparnis pro Jahr bringen, um sich zu lohnen.

Leistungen anpassen und PKV-Kosten optimieren

Nicht jeder benötigt alle Leistungen in gleichem Maße:

  • Prüfen Sie, welche Leistungen für Sie wirklich wichtig sind
  • Verzichtbare Leistungen können sein: Einbettzimmer, alternative Heilmethoden, sehr hohe Zahnerstattungen
  • Unverzichtbar für Selbstständige: Ausreichendes Krankentagegeld, gute ambulante Versorgung

Beitragsrückerstattung nutzen

Viele PKV-Tarife bieten eine Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit:

  • Bei einem Jahr ohne Leistungseinreichung erhalten Sie typischerweise 2-4 Monatsbeiträge zurück
  • Kleinere Rechnungen selbst zahlen, wenn die Rückerstattung höher ist als die Erstattung
  • Tipp: Separate Vorsorgepolicen für Zahnreinigung oder Sehhilfen können die Hauptversicherung leistungsfrei halten

Wechseloptionen für Selbstständige in der PKV

Als Privatversicherter haben Sie verschiedene Wechselmöglichkeiten:

  1. Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft:
    • Gesetzliches Recht auf Wechsel in günstigere Tarife mit vergleichbaren Leistungen
    • Keine neue Gesundheitsprüfung
    • Mitnahme der Altersrückstellungen
  2. Wechsel zu einem anderen Versicherer:
    • Nur mit neuer Gesundheitsprüfung möglich
    • Nur ein Teil der Altersrückstellungen wird übertragen
    • Lohnt sich meist nur in jungen Jahren und bei guter Gesundheit
  3. Wechsel in den Standardtarif oder Basistarif:
    • Bei finanziellen Engpässen
    • Leistungen auf GKV-Niveau
    • Beitrag auf GKV-Höchstbeitrag begrenzt (ca. 890 Euro in 2025)

9. Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur PKV für Selbstständige

Lohnt sich die PKV für Selbstständige?

Die PKV lohnt sich für Selbstständige besonders in folgenden Fällen:

  • Bei stabilem, überdurchschnittlichem Einkommen (ab ca. 4.000 Euro monatlich)
  • Bei jungem Eintrittsalter (unter 40 Jahre)
  • Bei guter Gesundheit ohne relevante Vorerkrankungen
  • Wenn keine Familienangehörigen ohne eigenes Einkommen mitversichert werden müssen
  • Wenn Wert auf erstklassige medizinische Versorgung gelegt wird

Für Selbstständige mit niedrigem oder stark schwankendem Einkommen, mehreren Kindern oder relevanten Vorerkrankungen kann die GKV die bessere Wahl sein.

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Einstieg in die PKV?

Der optimale Zeitpunkt für den Einstieg in die PKV ist:

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  • So früh wie möglich (idealerweise unter 35 Jahren)
  • Bei stabiler finanzieller Situation
  • Bei guter Gesundheit
  • Nach Abschluss der Familienplanung (wenn Partner mitversichert werden soll)

Je früher Sie einsteigen, desto niedriger sind Ihre lebenslangen Beiträge und desto höher die Altersrückstellungen.

Was passiert bei finanziellen Engpässen mit der PKV?

Bei finanziellen Schwierigkeiten haben Sie folgende Optionen:

  1. Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft zu einem günstigeren Tarif
  2. Erhöhung des Selbstbehalts zur Beitragssenkung
  3. Wechsel in den Notlagentarif bei Beitragsschulden (begrenzte Leistungen)
  4. Wechsel in den Basistarif (Leistungen auf GKV-Niveau, Beitrag begrenzt)
  5. Rückkehr in die GKV nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (z.B. Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze)

Wie entwickeln sich die PKV-Beiträge im Alter?

Die Beitragsentwicklung im Alter ist ein wichtiger Aspekt:

  • Trotz Altersrückstellungen steigen die Beiträge kontinuierlich
  • Laut Stiftung Warentest verdreifacht sich der Beitrag etwa von Eintritt mit 35 Jahren bis zum Rentenbeginn
  • Die durchschnittliche jährliche Steigerung lag seit 2005 bei etwa 3,1% (PKV) vs. 3,8% (GKV)
  • Beitragsentlastungstarife können den Anstieg im Alter abmildern
  • Im Rentenalter sinkt das Einkommen oft, während die PKV-Beiträge weiter steigen

Kann ich als Selbstständiger von der PKV in die GKV zurückkehren?

Eine Rückkehr in die GKV ist für Selbstständige nur unter bestimmten Bedingungen möglich:

  • Aufgabe der Selbstständigkeit und Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
  • Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze (73.800 Euro in 2025)
  • Alter unter 55 Jahren

Alternativ können Sie bei Erreichen des Rentenalters unter bestimmten Voraussetzungen in die Krankenversicherung der Rentner (KVdR) wechseln, wenn Sie in der zweiten Hälfte Ihres Erwerbslebens überwiegend in der GKV versichert waren.

Wie wichtig ist das Krankentagegeld für selbstständige PKV-Versicherte?

Das Krankentagegeld ist für Selbstständige besonders wichtig:

  • Als Selbstständiger haben Sie keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
  • Das Krankentagegeld sichert Ihren Lebensunterhalt bei längerer Krankheit
  • Die Höhe sollte mindestens 60-70% Ihres durchschnittlichen Nettoeinkommens betragen
  • Die Karenzzeit (Zeitraum bis zur ersten Zahlung) sollte nicht zu lang sein (idealerweise ab dem 15.-43. Krankheitstag)
  • Achten Sie auf die Absicherung bei Mutterschutz (wichtig für Selbstständige)

Fazit: PKV-Kosten für Selbstständige im Überblick

Die Entscheidung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung ist für Selbstständige komplex und sollte wohlüberlegt sein. Die Kosten einer PKV variieren je nach Alter, Gesundheitszustand und gewähltem Leistungsumfang erheblich – von etwa 250 Euro für Einstiegstarife bis zu 900 Euro für Premium-Schutz.

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Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse

  • Als Selbstständiger haben Sie die freie Wahl zwischen PKV und GKV, unabhängig von Ihrem Einkommen
  • Die PKV wird mit steigendem Einkommen finanziell attraktiver im Vergleich zur GKV
  • Hauptkostenfaktoren sind Eintrittsalter, Gesundheitszustand, Leistungsumfang und Selbstbehalt
  • Je früher der Einstieg, desto günstiger die lebenslangen Beiträge
  • Trotz Altersrückstellungen steigen die Beiträge im Laufe der Zeit deutlich an
  • Für Selbstständige ist ein ausreichendes Krankentagegeld unverzichtbar
  • Die PKV-Beiträge sind für Selbstständige steuerlich absetzbar

Handlungsempfehlungen für Selbstständige

  1. Analysieren Sie Ihre persönliche Situation (Alter, Gesundheit, Einkommen, Familienplanung)
  2. Vergleichen Sie mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern
  3. Lassen Sie sich unabhängig beraten, idealerweise von einem Honorarberater ohne Provisionsinteresse
  4. Planen Sie langfristig und berücksichtigen Sie die Beitragsentwicklung im Alter
  5. Achten Sie auf ausreichendes Krankentagegeld als Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit
  6. Optimieren Sie die steuerlichen Aspekte in Absprache mit Ihrem Steuerberater
  7. Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz regelmäßig und passen Sie ihn bei Bedarf an

Ausblick auf zukünftige Entwicklungen der PKV

Die Krankenversicherungslandschaft in Deutschland befindet sich im stetigen Wandel:

  • Die Beiträge in beiden Systemen werden voraussichtlich weiter steigen, getrieben durch den medizinischen Fortschritt und die demografische Entwicklung
  • Digitale Gesundheitsleistungen und Telemedizin werden zunehmend in Versicherungstarife integriert
  • Flexible Tarife mit individuellen Anpassungsmöglichkeiten gewinnen an Bedeutung
  • Die Diskussion um eine mögliche Bürgerversicherung bleibt ein politisches Thema

Unabhängig von Ihrer Entscheidung ist es wichtig, Ihren Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen und an veränderte Lebensumstände anzupassen. Eine gute Krankenversicherung ist eine der wichtigsten Investitionen in Ihre Zukunft als Selbstständiger.

Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Beratung.

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