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Bundesgesundheitsministerin erwartet Beitragserhöhung
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erwartet für das Jahr 2026 einen deutlichen Anstieg der Beiträge in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Laut Berichterstattergesprächen während der Haushaltsberatungen könnte der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung von derzeit 2,5 Prozent auf etwa 3,0 bis 3,1 Prozent steigen.
Details zum Zusatzbeitrag in der GKV
- Aktueller durchschnittlicher Zusatzbeitrag: 2,5 %
- Prognostizierter Satz ab 2026: 3,0–3,1 %
- Mehrbelastung für Versicherten und Arbeitgeber: rund 150 € jährlich
- Dank eines Darlehens von 2,3 Mrd. € – sonst wären 3,3–3,4 % fällig
Soziale Pflegeversicherung
Auch in der sozialen Pflegeversicherung wird ein Anstieg des Beitragssatzes um 0,1 Prozentpunkte prognostiziert.
Finanzlage der Krankenkassen
Der allgemeine Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung beträgt aktuell 14,6 %, hinzu kommt der durchschnittliche Zusatzbeitrag von rund 2,92 %. Die angespannte Finanzlage zeigt, dass trotz Bundesdarlehen von 2,3 Mrd. € erhebliche Defizite bestehen und Strukturreformen notwendig sind.
Krankenhausreform ab 2025
Parallel wird eine umfassende Reform der Krankenhausfinanzierung umgesetzt, die ab 2025 schrittweise die rund 1.700 Krankenhäuser in Deutschland neu ordnen soll. Ziele der Reform:
- Verbesserung der Versorgungsqualität durch Spezialisierung
- Entbürokratisierung
- Tarifliche Kostenrefinanzierung
- Wissenschaftliche Erprobung von Personalbemessungsinstrumenten
- Stärkere Berücksichtigung des vollen Orientierungswertes bei der Budgetierung
Damit sollen Kliniken wirtschaftlich stabilisiert werden, die aktuell unter hohen Defiziten aufgrund nicht kostendeckender Vergütungen leiden.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 07.07.2025
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