Beitragserhöhungen 2025 und 2026
Millionen privat Krankenversicherte in Deutschland müssen sich auf eine neue Welle von Beitragserhöhungen einstellen, die insbesondere 2025 und 2026 spürbar werden.
Rund 60 Prozent aller Versicherten sind von Anpassungen betroffen, die durchschnittlich etwa 10 bis 18 Prozent betragen, in vielen Fällen sogar deutlich mehr.
Die Gründe dafür liegen vor allem in den stark gestiegenen Gesundheitskosten, wie höheren Ausgaben für Krankenhausleistungen und Arzneimittel, sowie in den anhaltenden Niedrigzinsen, die die finanzielle Lage der Versicherer verschärfen.
Die private Krankenversicherung sieht sich daher gezwungen, ihre Tarife anzupassen.
Auf lange Sicht wurden in den letzten sechs Jahren Beitragsanpassungen von durchschnittlich knapp 25 Prozent registriert, was für viele Versicherte eine erhebliche finanzielle Belastung bedeutet.
Betroffene und Einsparmöglichkeiten
Ältere Versicherte trifft die Beitragserhöhung besonders stark, hier sind Anpassungen von bis zu 65 Prozent durch den Kostenanstieg möglich.
Wer seine private Krankenversicherung optimieren möchte, kann durch Tarifwechsel innerhalb des bestehenden Anbieters oft erhebliche Einsparungen erzielen, zum Teil bis zu 40 Prozent der Beiträge.
Dabei bleiben die Leistungen vergleichbar.
Versicherungspflichtgrenze und Arbeitgeberzuschuss ab 2025
Die Bundesregierung hat ab 2025 die Versicherungspflichtgrenze auf 73.800 Euro jährlich angehoben, was bedeutet, dass Arbeitnehmer erst ab einem monatlichen Bruttoeinkommen von 6.150 Euro privat krankenversichert sein können oder in die private Krankenversicherung wechseln dürfen.
Zugleich steigt der maximale Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung auf 471,32 Euro im Monat.
Auch die Beitragssätze in der sozialen Pflegeversicherung erhöhen sich, wodurch sich der Arbeitgeberzuschuss zur Pflegeversicherung entsprechend erhöhen wird.
Gesetzliche Kalkulationslogik für Beitragsanpassungen
Eine weitere Besonderheit ist die gesetzliche Kalkulationslogik für Beitragsanpassungen: Anpassungen sind nur zulässig, wenn die tatsächlichen Leistungsausgaben oder Rechnungszinsen mehr als fünf Prozent von der ursprünglichen Kalkulation abweichen.
Das erklärt, warum Beitragserhöhungen nicht jährlich, sondern in unregelmäßigen, teils größeren Sprüngen erfolgen.
Empfehlung zur Tarifprüfung
Experten raten Privatversicherten, ihre Tarife sorgfältig zu prüfen und über einen Wechsel nachzudenken, um steigenden Kosten entgegenzuwirken.
Pflegeleistungen ab 2025
Zudem erfahren Pflegeleistungen ab 2025 eine Erhöhung von 4,5 Prozent, was den Leistungsumfang der privaten Kranken- und Pflegeversicherung betrifft.
Übergangsregelungen
Für Versicherte, die bereits in der privaten Krankenversicherung sind, gelten Übergangsregelungen, wenn die neue Versicherungspflichtgrenze sie betrifft.
Diese können sich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung befreien lassen und so in der PKV verbleiben.
Auswirkungen der Beitragsbemessungsgrenzen
Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen wirkt sich auch auf den gesetzlichen Krankenversicherungsbeitrag aus, der ebenfalls steigt, was die Attraktivität der privaten Krankenversicherung für Sehrverdiener relativiert.
Gleichzeitig führt die steigende Grenze dazu, dass weniger Arbeitnehmer überhaupt die Möglichkeit eines Wechsels in die private Krankenversicherung haben.
Mögliche günstigere PKV-Tarife
Experten weisen auch darauf hin, dass trotz der Beitragserhöhungen einige PKV-Tarife künftig günstiger werden können, weshalb eine regelmäßige Tarifprüfung sinnvoll bleibt.
Ausblick 2026
Für 2026 sind ebenfalls weitere Beitragserhöhungen in der PKV zu erwarten, wobei diese im Schnitt moderater ausfallen als 2025, jedoch nicht alle Versicherten davon betroffen sein werden.
Fazit
Abschließend sollten Privatversicherte das Thema Prämienanpassung nicht auf die lange Bank schieben, sondern frühzeitig handeln, um ihre Beiträge langfristig besser steuern zu können.
Die privaten Krankenversicherungen stehen vor großen Herausforderungen, die letztlich zu höheren Beiträgen führen, jedoch können Versicherte durch informierte Entscheidungen und Tarifwechsel ihre finanzielle Situation verbessern und ihre Gesundheitsversorgung sichern.
Quellen:
- https://www.pkv-vorteile.de/private-krankenversicherung-was-aendert-sich-in-der-pkv-2025/
- https://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/pressemeldungen/geld-versicherungen/beitragserhoehung-in-der-privaten-krankenversicherung-fuer-2025-101942
- https://www.pkv-kosten-senken.de/beitragserhoehung-pkv/
- https://www.focus.de/finanzen/die-naechste-praemienwelle-kommt-was-privatversicherte-wissen-muessen_ff6589f5-e211-46cb-b541-0f46f630d3c2.html
- https://www.privat-patienten.de/verbraucher/das-aendert-sich-2025-fuer-privatversicherte/
- https://www.allianz.de/gesundheit/private-krankenversicherung/versicherungspflichtgrenze/
- https://www.handelsblatt.com/vergleich/pkv-erhoehung/
- https://www.pkv.de/wissen/beitraege/warum-die-beitraege-steigen/
- https://www.pkv.de/verband/presse/meldungen/versicherungspflichtgrenze-wechsel-in-die-pkv-wird-weiter-erschwert/