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PKV-Tarifwechsel: Bis zu 40% Beiträge sparen

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Die private Krankenversicherung in Deutschland steht vor massiven Veränderungen. Zum Jahreswechsel 2025 werden viele Privatversicherte mit erheblichen Beitragserhöhungen konfrontiert, die teilweise zweistellige Prozentsätze erreichen. Besonders Versicherte, die bereits länger im System sind, trifft es hart. Doch es gibt Wege, die finanzielle Belastung zu senken. Ein Tarifwechsel innerhalb der bestehenden Versicherung kann erhebliche Einsparungen bringen und sollte daher ernsthaft in Betracht gezogen werden.

Warum steigen die Beiträge in der privaten Krankenversicherung so deutlich?

Die Gründe für die Beitragsexplosion sind vielfältig. Hauptursachen sind die stark gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen, insbesondere bei Krankenhausleistungen, die 2024 und 2025 um über zehn Prozent stiegen, sowie bei Arzneimitteln mit nahezu gleichem Anstieg. Hinzu kommt die anhaltende Niedrigzinsphase, die die Kapitalerträge der Versicherer schmälert. Medizinischer Fortschritt und längere Lebensdauer erhöhen ebenfalls die Ausgaben. Der durchschnittliche Anstieg liegt bei etwa 18 Prozent, doch für viele Versicherte, besonders ältere mit langen Versicherungszeiten, sind Erhöhungen von über 50 Euro monatlich keine Seltenheit. Im Standardtarif und Basistarif zum 1. Juli 2025 stiegen die Durchschnittsbeiträge auf etwa 500 Euro monatlich, ein Anstieg von rund 25 Prozent gegenüber 2024. Besonders hart trifft es Versicherte im Basistarif, der als Schutzvorrichtung gedacht ist. Der Höchstbeitrag stieg 2025 auf 942,64 Euro monatlich.

Wer ist von den Erhöhungen betroffen?

Statistiken zeigen, dass etwa zwei Drittel der Privatversicherten von den Anpassungen 2025 direkt betroffen sind. Für 2026 prognostizieren Experten, dass etwa 60 Prozent mit durchschnittlichen Erhöhungen von rund 13 Prozent rechnen müssen. Besonders kritisch ist die Situation für ältere Menschen und Langzeitversicherte, die aufgrund von Vorerkrankungen oder ihres fortgeschrittenen Alters nicht einfach die Versicherung wechseln können. Diese Gruppe zahlt oft deutlich mehr, obwohl vergleichbare Leistungen auch günstiger zu bekommen wären. Versicherte ohne Kinder oder ab 23 Jahren zahlen zusätzlich einen Kinderlosenzuschlag in der Pflegeversicherung, was die Belastung weiter erhöht.

Welche positiven Änderungen gibt es 2025 sonst noch?

Nicht alles ist negativ. Der maximale Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung steigt 2025 um fast 50 Euro auf 471,32 Euro monatlich. Das kann abhängig Beschäftigte teilweise entlasten. Auch die Versicherungspflichtgrenze wird erhöht: Ab 1. Januar 2025 liegt sie bei 73.800 Euro pro Jahr. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer mit höherem Einkommen in die private Krankenversicherung wechseln können, ohne sofort wieder pflichtversichert zu werden. Zusätzlich wird die elektronische Patientenakte (ePA) eingeführt, was langfristig Verwaltungsvorgänge vereinfachen könnte.

Der Tarifwechsel als Lösung: Wie funktioniert das?

Der Schlüssel zum Sparen liegt für viele in einem gezielten Tarifwechsel. Versicherte, die bereits länger als sieben Jahre in ihrer privaten Krankenversicherung versichert sind, können zu einem anderen Tarif desselben Versicherers wechseln. Dies ist anders als ein kompletter Versicherervergleich und mit deutlich weniger bürokratischem Aufwand verbunden. Selbst ältere Menschen mit Vorerkrankungen finden regelmäßig Einsparpotenziale von bis zu 40 Prozent bei vergleichbaren Leistungen. Manche Versicherte konnten durch einen internen Tarifwechsel monatlich über 150 Euro sparen. Der Gesetzgeber hat diese Option genau deshalb geschaffen, um Versicherten in Notlagen Alternativen zu bieten, wenn ein vollständiger Versichererwechsel nicht möglich ist.

Was sollten Versicherte vor einem Tarifwechsel beachten?

Vor einem Wechsel sollten Versicherte ihre aktuelle Situation genau analysieren. Welche Leistungen nutze ich wirklich? Wo könnte ich sparen, ohne essentielle Abdeckung zu verlieren? Ein Vergleich ähnlicher Tarife beim eigenen Versicherer kann Aufschluss geben. Wichtig ist auch, die Wartezeiten zu beachten, die bei manchen Leistungen gelten. Manche Versicherer bieten im Rahmen eines internen Tarifwechsels Erleichterungen oder verzichteten ganz auf neue Wartezeiten. Versicherte sollten zudem die Möglichkeit nutzen, ihre Versicherungsbedingungen kritisch zu hinterfragen. Deckt der Tarif wirklich alle Leistungen ab, die ich benötige, oder zahle ich für unnötige Zusatzleistungen? Eine individuelle Beratung durch unabhängige Versicherungsmakler kann hier wertvoll sein.

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Die Situation im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung

Die private Krankenversicherung ist nicht mehr automatisch günstiger. In der gesetzlichen Krankenversicherung steigen die Beitragsbemessungsgrenzen 2025 auf 5.512,50 Euro monatlich, was zu höheren Beitragssätzen führt. Der Zusatzbeitrag der Krankenkassen erhöhte sich von 1,7 auf 2,5 Prozent. Für Versicherte ohne Kinder kann der GKV-Höchstbeitrag 2025 etwa 1.174 Euro monatlich betragen. Damit wird der Vergleich zwischen privat und gesetzlich zunehmend enger. Beschäftigte mit Durchschnittseinkommen zahlen in der GKV etwa 770 Euro monatlich, während der PKV-Durchschnittsbeitrag bei etwa 617 Euro liegt. Diese Rechnung kann sich jedoch schnell ändern, besonders im Alter oder bei chronischen Erkrankungen.

Ausblick auf 2026 und darüber hinaus

Experten prognostizieren, dass die Beitragserhöhungen nicht enden werden. Für 2026 rechnet der Verband der Privaten Krankenversicherung erneut mit deutlichen Erhöhungen für einen Großteil der Versicherten. Die Zusatzbeitragssätze in der GKV könnten im Schnitt auf 3,3 Prozent steigen. Eine langfristige Lösung für das Problem ist nicht in Sicht, solange die Gesundheitskosten schneller steigen als die Wirtschaft.

Was Versicherte jetzt tun können: Ein Drei-Punkte-Plan

Versicherte sollten schnell handeln.

  • Erstens: Die aktuelle Police durchforsten und verstehen, was man wirklich zahlt und wofür.
  • Zweitens: Einen unabhängigen Versicherungsmakler konsultieren, um Tarifwechseloption zu prüfen.
  • Drittens: Die Entwicklungen beobachten und regelmäßig überprüfen, ob die Versicherung noch passt.

Besonders Langzeitversicherte sollten nicht einfach akzeptieren, dass ihre Beiträge um 18, 25 oder gar mehr Prozent steigen. Alternative Tarife beim gleichen Versicherer können erhebliche Ersparnisse bringen.

Fazit: Handeln statt resignieren

Die Beitragsschocks der private Krankenversicherung 2025 sind ein deutliches Signal, dass sich im System etwas ändern muss. Während politische Lösungen auf sich warten lassen, haben Versicherte durchaus Möglichkeiten, ihre Situation zu verbessern. Ein Tarifwechsel ist eine praktische Option, die viel zu wenige nutzen. Besonders für ältere Versicherte und Menschen mit Vorerkrankungen kann dies der Unterschied zwischen Tragbarkeit und finanzieller Überforderung sein. Die Zeit zum Handeln ist jetzt, bevor weitere Erhöhungen folgen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass mit etwas Recherche und professioneller Beratung erhebliche Einsparungen möglich sind. Versicherte sollten die Initiative ergreifen und nicht einfach hinnehmen, dass ihre Beiträge kontinuierlich steigen.

Quelle:
https://www.sueddeutsche.de

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