Cash-Online berichtet:
Auf der diesjährigen Jahrestagung des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) hat der Verbandsvorsitzende Thomas Brahm die finanziellen Herausforderungen der Sozialversicherungssysteme in Deutschland hervorgehoben. Er machte deutlich, dass die gesetzlichen Sozialversicherungen vor erheblichen Defiziten stehen und ohne umfassende Reformen vor allem junge Menschen die Hauptlasten des demografischen Wandels tragen müssten. Brahm forderte die neue Bundesregierung auf, die PKV an den Reformkommissionen zur Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung zu beteiligen.
Kapitalgedeckte Finanzierung als Impulsgeber
Die PKV betont, mit ihrer kapitalgedeckten Finanzierung und jahrzehntelanger Erfahrung wertvolle Impulse für eine nachhaltige und generationengerechte Finanzierung beisteuern zu können. Aktuell verfügt sie über Rücklagen von mehr als 340 Milliarden Euro – ohne Schulden und Steuerzuschüsse. Ihr Modell für einen „Neuen Generationenvertrag für die Pflege“ verfolgt zwei Ziele:
- Abfederung steigender Pflegekosten durch zusätzliche finanzielle Reserven
- Anreize zur privaten Eigenvorsorge zur Sicherung der Beitragsstabilität und Stärkung individueller Verantwortung
Empfehlungen des Expertenrats unter Prof. Jürgen Wasem
Ein von der PKV initiierter Expertenrat unter Leitung von Prof. Jürgen Wasem empfiehlt:
- Einführung einer obligatorischen Zusatzversicherung für stationäre Pflege
- Schließung der bestehenden Finanzierungslücke in der Pflegeversicherung
- Generationengerechte Deckung zur Entlastung junger Beitragszahler
- Langfristige Stabilisierung der Pflegeversicherung
Mehr dazu: Pflegefinanzierung: PKV-Chef Thomas Brahm fordert Beteiligung an Reformprozessen