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Finanzprognose der GKV
- Für 2026 wird ein Defizit von rund 4 Milliarden Euro erwartet.
- Bis 2027 könnte sich das Defizit auf 12 Milliarden Euro erhöhen.
Ursachen der Finanzprobleme
- Demografischer Wandel mit einer älter werdenden Bevölkerung
- Stark steigende Behandlungskosten, insbesondere für Krankenhausleistungen und Medikamente
- Deutliche Ausgabensteigerung im ersten Quartal 2025
Aktuelle Liquiditätslage
Die finanziellen Rücklagen vieler Krankenkassen sind nahezu erschöpft. Bereits zu Jahresbeginn 2025 führten sie zu deutlichen Erhöhungen der Zusatzbeiträge.
Obwohl das erste Quartal 2025 einen Überschuss für die GKV ausweist, resultiert der Gesundheitsfonds selbst in einem deutlichen Defizit.
Regierung und Reformbedarf
- Im Koalitionsvertrag werden GKV-Finanzen nur am Rande behandelt.
- Ziel: Mehr Einnahmen durch höheres Beschäftigungsniveau und Ausgabensenkungen.
- Eine Expertenkommission soll erst im Frühjahr 2027 konkrete Reformvorschläge vorlegen.
- Bundeskanzler Merz räumt ein, dass die bisherigen Maßnahmen unzureichend sind.
Geplante Unterstützungsmaßnahmen
- Finanzminister Klingbeil plant Darlehen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro für 2025 und 2026 zur Abfederung kurzfristiger Liquiditätsengpässe.
- SPD fordert Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze zur Einnahmensteigerung (wird jedoch innerhalb der Koalition kontrovers diskutiert).
Ausblick
Die GKV steht vor einer der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen der aktuellen Legislaturperiode. Eine Stabilisierung der Finanzierung angesichts steigender Kosten und demografischer Veränderungen ist dringend erforderlich.
Mehr dazu auf:
Neues Milliardenloch schon nächstes Jahr – Pharmazeutische Zeitung