Merz erwartet „ziemlich intensive Diskussion“ über GKV- und Pflegeversicherungsreformen
Bundeskanzler Friedrich Merz betonte im ARD-Sommerinterview, dass die Debatte über Reformen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der sozialen Pflegeversicherung nicht nur innerhalb der Regierungskoalition, sondern auch in der Öffentlichkeit geführt werden müsse, um tragfähige Lösungen für die Zukunft zu finden.
Kernpunkte der Diskussion
- Eigenverantwortung vs. Solidarität: Merz fordert eine Neujustierung der Grenzen zwischen individueller Eigenverantwortung und gemeinschaftlicher Solidarität.
- Finanzierungsaspekte: Die finanzielle Lage der Sozialversicherungen gilt als ernst, da der jährliche Zuschussbedarf wachse.
- Leistungsniveau: Die Debatte soll das aktuelle Leistungsangebot der GKV überprüfen und anpassen.
- Duales Gesundheitssystem: Merz hält am Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung fest und sieht die private Komponente als Stabilitätsfaktor.
Aktuelle Herausforderungen
- Ein drohendes Finanzloch in der GKV von bis zu zwölf Milliarden Euro wird von Krankenkassenchefs als realistisch eingeschätzt.
- Die Ausgaben der GKV steigen jährlich um sechs bis acht Prozent – ohne Beitragserhöhungen und grundlegende Reformen nicht zu stemmen.
Mögliche Lösungsansätze
- Reduzierung der Verwaltungskosten
- Zusammenlegung von Krankenkassen zur Effizienzsteigerung
- Koppelung von Leistungen (z. B. Bürgergeld, Krankenversicherung) an vorherige Beitragszahlungen
Bereits eingesetzte Kommissionen sollen im Herbst erste Vorschläge erarbeiten. Die GKV-Kommission muss jedoch noch besetzt werden.
Die Debatte um Reformen wird von den finanziellen Herausforderungen der Sozialversicherungen und der Notwendigkeit struktureller Veränderungen geprägt.
Mehr dazu auf:
Merz erwartet „ziemlich intensive Diskussion“ über Reformen – News – Deutsches Ärzteblatt