Finanzlage der Kranken- und Pflegeversicherung
Die Finanzsituation in der deutschen Kranken- und Pflegeversicherung ist angespannt und erfordert umfassende Reformen. Besonders die soziale Pflegeversicherung (SPV) steht unter Druck, da sie im Vorjahr ein erhebliches Defizit verzeichnete.
Situation der Pflegeversicherung
- Defizit 2023: rund 1,5 Milliarden Euro
- Prognose bis 2029: Anstieg des Defizits auf über 12 Milliarden Euro ohne Reformen
- Geplante Reform: Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat eine grundlegende Reform angekündigt und eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingesetzt, die bis Ende 2025 Vorschläge vorlegen soll
Situation der Krankenversicherung
- Defizit 2024: 6,6 Milliarden Euro
- Gesundheitsfonds: Defizit von rund 3,7 Milliarden Euro
- Geplante Mittelaufstockung: Erhöhung des Gesundheitsetats 2025 um etwa 2,59 Milliarden Euro auf rund 19,3 Milliarden Euro
- Ein Großteil der Mittel fließt in versicherungsfremde Leistungen (z. B. beitragsfreie Familienmitversicherung, Leistungen rund um Schwangerschaft und Mutterschaft) und Investitionen in die GKV
Bundeszuschüsse und Darlehen
- Pflegeversicherung: 500 Mio. Euro Darlehen aus dem Bundeshaushalt; 2025 soll ein weiteres Darlehen über 1,5 Milliarden Euro folgen
- Da diese Darlehen zurückzuzahlen sind, bieten sie langfristig keine nachhaltige Lösung
- Politiker verschiedener Parteien fordern effektive Reformen, um die Finanzierung zu stabilisieren und die Versorgung sicherzustellen
Mehr dazu auf: Mehr Geld für Gesundheit und Pflege – Das Parlament