https://www.merkur.de berichtet:
Finanzierungskrise der GKV
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) in Deutschland stehen vor einer massiven finanziellen Krise:
- Defizit 2024: 6,2 Milliarden Euro
- Prognose 2027: bis zu 12 Milliarden Euro
- Einnahmen 2023: 320,6 Milliarden Euro
Beitragssatzentwicklung
- Aktuell: 17,5 % des Bruttogehalts (Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Last)
- Erwartet bis 2027: Anstieg auf 18,3 %
Reformpläne der Merz-Regierung
Um die Effizienz zu steigern, soll die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen drastisch reduziert werden. Aktuell existieren fast 100 Kassen, was als zu komplex und kostenintensiv gilt.
- Befürworter: Vertreter von CSU und SPD
- Argument: Weniger Kassen und mehr Einzahler schaffen eine stabilere, finanziell solidere Basis
- Einsparpotenzial: Deutlich geringere Verwaltungskosten
Finanzierung und Kritik
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will:
- Weitere Beitragssteigerung möglichst vermeiden, um das Wirtschaftswachstum nicht zu bremsen
- Den Gesundheitsfonds mit 800 Mio. Euro stützen
- Keine Übernahme der Kosten für Bürgergeldempfänger durch den Bund
Kritik der Krankenkassenverbände:
- Forderung nach vollständiger Refinanzierung versicherungsfremder Leistungen (z. B. Versorgung von Bürgergeldbeziehern, Rentenbeiträge für pflegende Angehörige)
- Regierung plant statt dessen kurzfristige staatliche Darlehen – wenig nachhaltig
- Haushaltsentwurf Juni 2025 wird als unzureichend bewertet; Sozialleistungen sollten vom Staat und nicht über Beitragseinnahmen finanziert werden
Ausblick
Das deutsche Gesundheitssystem steht vor tiefgreifenden Reformen, um der wachsenden Finanzierungslücke zu begegnen.
Mehr dazu auf Merkur.de: Merz-Regierung denkt über drastischen Schritt nach – und könnte Krankenkassen schließen