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Warnung vor weiteren Beitragserhöhungen
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) warnt vor einem weiteren Anstieg der Krankenkassenbeiträge, wenn die Politik nicht umgehend Maßnahmen ergreift. Bis zum 1. Juli 2025 haben bereits acht Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag erhöht, und weitere sechs Kassen haben eine Erhöhung beantragt. Florian Lanz, Sprecher des GKV-Verbandes, betont, dass ohne kurzfristige und langfristige Lösungen ein weiterer Beitragsanstieg zum Jahreswechsel unvermeidbar sei und kein Ende der Erhöhungen in Sicht sei.
Forderungen des GKV-Spitzenverbands
Um die Beitragserhöhungen zu stoppen, fordert der GKV-Spitzenverband ein Ausgabenmoratorium, das vor der Sommerpause gesetzlich verankert werden soll. Dieses Moratorium soll:
- dafür sorgen, dass die Krankenkassen nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen,
- Preis- und Honoraranstiege bei Ärzten, Krankenhäusern und Arzneimitteln an den Einnahmen orientieren,
- ohne Leistungskürzungen auskommen.
Das Moratorium dient als Übergangslösung, bis durch umfassende Strukturreformen eine finanzielle Stabilität der GKV wiederhergestellt ist.
Finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen
Die finanzielle Situation der GKV hat sich in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert:
- 82 von 94 Krankenkassen haben zum Jahreswechsel 2025 ihre Zusatzbeiträge erhöht (durchschnittlich 2,91 % statt der ursprünglich geplanten 2,5 %).
- Erhöhungen variieren von 0,4 bis über 2 Prozentpunkten.
- Weitere Beitragserhöhungen folgten nach Januar und Februar.
Die steigenden Kosten resultieren aus höheren Ausgaben für medizinische Leistungen, Arzneimittel, Honorare und Pflegekosten. Viele Krankenkassen kämpfen mit Defiziten und Rücklagen unter dem gesetzlichen Minimum.
Auswirkungen und politische Forderungen
Versicherte und Arbeitgeber (Mitfinanzierung zu 50 %) sind gleichermaßen betroffen. Der GKV-Spitzenverband macht die politische Untätigkeit für die finanzielle Schieflage verantwortlich und fordert schnelle, verbindliche gesetzliche Maßnahmen zur:
- kontrollierten Ausgabengestaltung,
- langfristigen Reform des Gesundheitssystems,
- Verhinderung weiterer Beitragserhöhungen.
Mehr dazu auf: tixio – News, Vermischtes: Krankenkassen erwarten weiteren Beitragsanstieg