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Krankenkassen drängen auf Kostenreduktion bei Arzneimitteln

Massiver Anstieg der Arzneimittelausgaben in der ambulanten Versorgung

Quelle: Deutsches Ärzteblatt (www.aerzteblatt.de berichtet)

Überblick zur Kostenentwicklung

Die Ausgaben für Arzneimittel in der ambulanten Versorgung sind in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen – vor allem durch neue, patentgeschützte Wirkstoffe, deren Zusatznutzen oft nicht ausreichend belegt ist. Laut Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, bereitet dieser Kostenanstieg den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) große Sorgen.

Wichtige Kennzahlen

  • Arzneimittel sind der zweitgrößte Kostenblock der GKV.
  • Zwischen 2012 und 2024 stiegen die Ausgaben um 29 Mrd. € (+107 %).
  • 2023 entfielen pro Versichertem rund 930 € allein auf Arzneimittel.

Treiber: Neue Wirkstoffe und Orphan Drugs

  • Kosten für eine Tagesbehandlung mit neuen Wirkstoffen: +176 % (2012–2024).
  • Kosten für bekannte Wirkstoffe im gleichen Zeitraum: +44 %.
  • Orphan Drugs (Medikamente gegen seltene Erkrankungen) machten etwa ein Drittel der Neuzulassungen aus.
  • Zahl der Hochpreistherapien und der behandelten Patient:innen stieg deutlich – nicht nur bei seltenen, sondern auch bei häufigen Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz, Parkinson und Diabetes.

Fehlender Zusatznutzen

Auswertungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zeigen: Mehr als jeder dritte Wirkstoff hat keinen nachgewiesenen Zusatznutzen.

Ursachen und Forderungen des GKV-Spitzenverbands

Der GKV-Spitzenverband sieht in zahlreichen gesetzlichen Eingriffen einen Mitverursacher der Kostenexplosion, etwa Regelungen zur Preisbildung von Orphan Drugs ohne vorab erforderliche Nutzenbewertung. Um die Kostenspirale zu durchbrechen und die Beitragszahler zu entlasten, fordert er:

  • Erhöhung des Herstellerrabatts
  • Verbindliche gesetzliche Vorgaben zur Preisbestimmung
  • Speziell zugeschnittene Instrumente für Gen- und Zelltherapien
  • Reform des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) zur Wiederherstellung von Preis-Leistungs-Gleichgewicht
  • Mehr Transparenz beim therapeutischen Wert von Orphan Drugs

Insgesamt drängt der GKV-Spitzenverband auf ein schnelles politisches Handeln, um die Finanzlage der GKV zu stabilisieren und die Versorgung qualitativ hochwertig zu halten.

Mehr dazu auf: Krankenkassen drängen auf Kostenreduktion bei Arzneimitteln – Deutsches Ärzteblatt

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