Finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen
Das redaktionelle Kernthema des Artikels ist die aktuelle finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), dargestellt vor dem Hintergrund von Forderungen an die Bundesregierung zur Übernahme bestimmter Kosten.
Forderungen des GKV-Spitzenverbands
- Bundesverantwortung: Der Bund übernimmt die Kosten für die gesundheitliche Versorgung von Bürgergeld-Empfängern nicht – wie gesetzlich vorgesehen – sondern lässt die Krankenkassen allein dafür aufkommen.
- Versicherungsfremde Leistungen: Die Kassen haben für diese Leistungen rund 10 Milliarden Euro aufgebracht, ohne bisherige Rückzahlung durch den Staat.
- Ungleichgewicht bei Einnahmen und Ausgaben: Die Ausgaben der Kassen steigen aktuell um knapp 8 %, die Einnahmen jedoch nur um 5,6 %, ein Missverhältnis, das nicht auszugleichen sei.
Skepsis gegenüber neuer Bundesregierung
Oliver Blatt, Vorstandschef des GKV-Spitzenverbands, zeigt sich auch im Hinblick auf die neue Gesundheitsministerin Nina Warken und die Bundesregierung verhalten optimistisch. Zwar bestehe Hoffnung, dass das Thema auf die Agenda kommt und die Erstattung vorangetrieben wird. Gleichzeitig erkennt Blatt jedoch weiterhin einen Mangel an Priorität für gesundheitspolitische Fragen in Berlin, sodass kurzfristig keine Änderungen in der finanziellen Unterstützung durch den Bund zu erwarten seien.
Ausstehende Corona-Erstattungen
Zusätzlich warten die Krankenkassen noch immer auf Erstattungen für Ausgaben aus der Corona-Pandemie. Weitere 5 Milliarden Euro, die zur Entspannung der Kassenfinanzen beitragen könnten, wurden bislang nicht gezahlt.
Mehr dazu auf: GKV-Chef Blatt: Bund schuldet Kassen Milliarden – Apotheke Adhoc