Tag der Überlastung: GKV-Finanzen am Limit
Wann ist der „Tag der Überlastung“ erreicht?
Der sogenannte Tag der Überlastung im Gesundheitswesen markiert den Moment, an dem die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aus dem allgemeinen Beitragssatz aufgebraucht sind. 2025 fällt dieser Stichtag auf den 22. Oktober – danach wird jede Leistung durch andere Finanzquellen gedeckt.
Wie groß ist das Finanzloch der GKV?
Die GKV plant im Jahr 2025 Ausgaben von rund 347 Milliarden Euro. Dem stehen Einnahmen aus dem regulären Beitragssatz in Höhe von etwa 280 Milliarden Euro gegenüber. Das ergibt ein tägliches Defizit von rund 180 Millionen Euro. Diese Lücke wird hauptsächlich durch Zusatzbeiträge der Versicherten geschlossen.
| Kennzahl | Betrag 2025 |
|---|---|
| Gesamtausgaben | 347 Mrd. € |
| Einnahmen (Beitragssatz) | 280 Mrd. € |
| Tägliches Defizit | 180 Mio. € |
Was passiert mit den Zusatzbeiträgen?
Bis zum 1. November legt das Bundesministerium für Gesundheit den durchschnittlichen Zusatzbeitrag fest. Der Schätzerkreis rechnet derzeit mit einem Anstieg von 2,5 auf 2,9 Prozent, um die Finanzierung zu sichern. Damit nähert sich der Satz dem Niveau, das viele Krankenkassen bereits heute erheben.
Welche Maßnahmen sind geplant?
Um das Gesundheitssystem zu stabilisieren, plant die Bundesregierung mehrere Eingriffe:
- Anstieg der Krankenhausvergütungen soll sich an realen Kosten orientieren.
- Verwaltungskosten der Kassen werden 2026 gedeckelt.
- Mittel aus dem Innovationsfonds werden einmalig reduziert.
Lebt das Gesundheitssystem über seine Verhältnisse?
Mehrere Kassen bewerten die bisherigen Regierungspläne als nicht ausreichend. Sie fordern strukturelle Reformen und effizientere Mittelverwendung. Kritiker sehen in der wachsenden Finanzierungslücke ein Zeichen, dass das System dauerhaft über seine Verhältnisse lebt.
Welche Rolle spielt die private Krankenversicherung?
Für viele Versicherte stellt sich die Frage, ob die private Krankenversicherung künftig eine stabilere Alternative zur GKV sein könnte. Steigende Zusatzbeiträge und langfristige Finanzierungslücken erhöhen das Interesse an privaten Angeboten. Dennoch bleibt die Entscheidung individuell: Einkommen, Gesundheitszustand und Leistungswünsche sind entscheidende Faktoren.
Fazit
- Die GKV wird 2025 voraussichtlich ab dem 22. Oktober auf Zusatzbeiträge angewiesen sein.
- Das tägliche Defizit beträgt rund 180 Millionen Euro.
- Die Zusatzbeiträge dürften im Herbst leicht steigen.