Finanzlage der GKV bleibt angespannt
Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist weiterhin kritisch. Der GKV-Spitzenverband warnt vor einer dramatischen Situation, da die Ausgaben steigen und die Reserven stark geschrumpft sind.
Wichtige Kennzahlen
- Reserven Ende 2024: 7 % einer Monatsausgabe (vorgeschrieben sind 20 %)
- Defizit 2024:
- GKV insgesamt: 6,2 Milliarden Euro
- Gesundheitsfonds: 3,7 Milliarden Euro
- Pflegeversicherung 2024: Verlust von 1,5 Milliarden Euro
- Erwartetes Minus 2025 (Pflegeversicherung): 166 Millionen Euro
Beitragsanhebungen bis Juli 2025
- Bis Mai 2025: acht zusätzliche Erhöhungen
- Für Juli 2025: sechs weitere beantragte Anhebungen
- Grund: Deckung steigender Ausgaben und Auffüllen der Reserven
- Bezeichnung als „Reparaturkosten“ für den politisch erzwungenen Abbau der Rücklagen
Ursachen der Ausgabensteigerungen
- Höhere Pflegepersonalkosten
- Inflationsbedingte Preissteigerungen
- Stark zunehmende Krankenhausbehandlungen
Forderungen des GKV-Spitzenverbands
Um die Lage zu stabilisieren, fordert der Verband:
- Sofortmaßnahmen: Ausgabenmoratorium, um Entwicklung der Ausgaben an die Einnahmen zu binden und weitere Beitragserhöhungen zu vermeiden
- Langfristige Strukturreformen: Schließung der Finanzierungslücken und bedarfsgerechte Gestaltung der Versorgung
Die Politik ist aufgerufen, aktiv zu werden, um die finanzielle Belastung für die Beitragszahler zu reduzieren.
Mehr dazu auf:
Beitragsspirale: Krankenkassen in Sorge, Ausweg gesucht – Deutsches Ärzteblatt