fnp.de berichtet:
Herausforderungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
Die Gesamtausgaben der GKV belaufen sich auf rund 327 Mrd. €. Davon ist nur ein kleiner Teil direkt beeinflussbar. Eine aktuelle Deloitte-Analyse zeigt jedoch, dass durch Prozessoptimierung und Digitalisierung Einsparungen von 8–13 Mrd. € (2,5–4 % der Gesamtausgaben) möglich sind. Dies könnte den Beitragssatz um 0,4–0,7 Prozentpunkte senken.
Aufschlüsselung der Ausgaben und Einsparpotenziale
- Leistungsausgaben (ca. 312 Mrd. €):
- Gesetzlich weitgehend festgelegt und schwer beeinflussbar
- Einsparpotenzial durch digitale Technologien (z. B. automatisierte Prüfung von Krankenhaus- und Arzneimittelrechnungen, Krankengeld, medizinische Hilfsmittel): 7–12 Mrd. €
- Verwaltungsausgaben (knapp 13 Mrd. €):
- Geringerer Anteil, aber hohes Optimierungspotenzial
- Standardisierung, Automatisierung und Einsatz von KI könnten bis zu 1 Mrd. € einsparen (etwa 8 %)
- Beispiel: Manuelle Bearbeitung von Hilfsmittel-Anträgen ist ineffizient
Auswirkungen auf Beitragssatz und Versichertenverhalten
Vor dem Hintergrund steigender Zusatzbeiträge gewinnt Kostensenkung an Bedeutung. Für 2025 wurde ein durchschnittlicher Zusatzbeitrag von 2,5 % vorgeschlagen (plus 0,8 Prozentpunkte im Vorjahr). Höhere Beiträge erhöhen die Wechselbereitschaft: 17 % der Versicherten erwägen einen Kassenwechsel, was weiteren Verwaltungsaufwand und zusätzliche Kosten verursacht.
Forderung nach gesetzlichen Reformen
Deloitte betont, dass nachhaltige Einsparungen nur mit umfassenden gesetzgeberischen Reformen möglich sind. Die errechneten Potenziale basieren auf Benchmark-Analysen, die Effizienzunterschiede zwischen Krankenkassen sowie regionale und demografische Besonderheiten berücksichtigen.
Mehr dazu auf: Gesetzliche Krankenkassen könnten bis zu 13 Milliarden Euro einsparen – FNP