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Überschuss und angespannte Finanzlage der GKV im Q1/2025
Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) verzeichneten im ersten Quartal 2025 einen Überschuss von 1,8 Milliarden Euro und verfügten über Finanzreserven von rund 3,6 Milliarden Euro. Diese Reserven entsprechen jedoch nur etwa der Hälfte der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve (0,2 Monatsausgaben) und signalisieren weiterhin eine angespannte Lage.
Treiber der Kostenentwicklung
- Leistungsausgaben und Verwaltungskosten stiegen um 7,8 %
- Sechs Krankenkassen haben bereits im Juli 2025 Beitragserhöhungen beantragt
Warnsignale und Risiko
- McKinsey-Analyse und Gesundheitsökonomen sehen rund 60 Krankenkassen wegen Finanzproblemen in Existenzgefahr
- Bundesgesundheitsministerin Nina Warken betont, der Überschuss diene vorrangig der Reservenauffüllung und entlaste die Lage nicht dauerhaft
Geplante Reformen und Sofortmaßnahmen
- Einberufung einer Expertenkommission: Vorschläge zur dauerhaften Stabilisierung der Beitragssätze deutlich vor Frühjahr 2027
- Parallel zügige Erarbeitung von Strukturreformen
- GKV-Spitzenverband fordert ein Ausgabenmoratorium als Übergangslösung, gesetzlich verankert noch vor der Sommerpause
Ohne kurzfristige und langfristige Maßnahmen drohen weitere Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel und darüber hinaus. Die aktuelle Situation der GKV ist trotz Überschüssen geprägt von steigenden Ausgaben, unzureichenden Reserven und strukturellen Herausforderungen. Dringende Reformen sind erforderlich, um die Zahlungsfähigkeit zu sichern und zukünftige Beitragserhöhungen zu verhindern.
Mehr dazu auf: Trotz Milliarden-Plus der Krankenkassen: Beiträge steigen wohl weiter – inFranken.de