Pfefferminzia.de berichtet:
Kaum Termine beim Facharzt – Jeder Fünfte verzichtet auf wichtige Vorsorgeuntersuchungen
Lange Wartezeiten auf Facharzttermine belasten gesetzlich Versicherte in Deutschland erheblich. Eine aktuelle Verivox-Umfrage zeigt, dass Betroffene zunehmend auf Präventionsuntersuchungen verzichten oder drastische Mittel ergreifen, um schneller behandelt zu werden.
Wesentliche Umfrageergebnisse
- 20 % der Befragten verzichten wegen der langen Wartezeiten auf Vorsorgeuntersuchungen (z. B. Krebsfrüherkennung).
- 18 % suchen ohne akuten Anlass die Notaufnahme auf oder täuschen einen Notfall vor.
- 2023 gab es über 12 Mio. ambulante Behandlungen in Notaufnahmen – ein Höchststand.
- Laut GKV-Spitzenverband wäre etwa jede zweite dieser Behandlungen auch in einer Praxis möglich gewesen.
Unterschiede nach Versicherungsstatus
- Nur 9 % der Privatpatienten berichten von Problemen bei der Terminvereinbarung für Vorsorgeuntersuchungen.
- Bei gesetzlich Versicherten sind es hingegen 21 %, die Schwierigkeiten haben.
- Rund ein Viertel der gesetzlich Versicherten wartet länger als 30 Tage auf einen Facharzttermin.
Bereitschaft zu Kompromissen
- 24 % würden über 50 km Fahrweg in Kauf nehmen.
- 21 % verzichten auf die freie Arztwahl.
- 12 % wären zu einer Zuzahlung bereit.
- 3 % würden einem anderen Patienten Geld für dessen Termin bieten oder mit einer negativen Online-Bewertung drohen.
Folgen für das Gesundheitssystem
Der Fachärztemangel offenbart gravierende Lücken in der ambulanten Versorgung. Die fehlende Erreichbarkeit von Fachärzten gefährdet nicht nur die Prävention, sondern belastet das gesamte Gesundheitssystem durch vermeidbare Notaufnahmen. Die Umfrageergebnisse unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf für eine patientenorientierte Reform der Terminvergabestrukturen.
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