Gesetzliche Krankenversicherung

Dramatische Kostensteigerungen im Gesundheitssystem: Was jetzt getan werden muss

Deutschlandfunk berichtet:

Ausgabenentwicklung in der GKV

In den letzten 15 Jahren haben sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) für Krankenhausbehandlungen in Deutschland auf rund 100 Mrd. € pro Jahr verdoppelt. Das entspricht aktuell etwa 31 % der gesamten GKV-Ausgaben.

Reaktionen der Krankenkassen

  • Beitragsanpassungen: Erhöhungen nicht nur zu Jahresbeginn, sondern auch mitten im Jahr.
  • 2025 steigen die Beiträge im Durchschnitt um 17,5 %.
  • Bereits eine Erhöhung um 1,2 Prozentpunkte führt bei Vollzeitbeschäftigten (Ø 52.000 € Jahreseinkommen) zu einem jährlichen Nettoverlust von ca. 624 €, Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Last.

Hauptursachen des Kostendrucks

  • Demografischer Wandel: Zunehmender Anteil älterer und chronisch kranker Menschen.
  • Innovationstreiber: Medizintechnik und Pharmaindustrie treiben Preise nach oben.
  • Arzneimittelausgaben: Kürzlich um fast 10 % gestiegen; patentgeschützte Medikamente kosten im Schnitt 400.000 € pro Patient und Jahr.

Kritik am Kliniksektor

Fachleute bemängeln Ineffizienzen, etwa durch fehlende Koordination zwischen Leistungserbringern und Ressourcenverschwendung.

Politische Kostendämpfungsmaßnahmen

  • Seit den 1970er-Jahren zahlreiche Maßnahmen.
  • Nach Beitragsschub 2010 konnten Kassen Rücklagen bilden, die inzwischen weitgehend aufgebraucht sind.
  • Experten wie Gesundheitsökonomin Leonie Sundmacher sehen einen „Kipp-Punkt“ erreicht und fordern strukturelle Reformen.

Geplante Reformen laut Koalitionsvertrag

  • Einführung eines verbindlichen Primärarztsystems: Patienten müssen sich zunächst an Hausärzte wenden.
  • Ziel: Vermeidung unnötiger Behandlungen und bessere Versorgungskoordination.
  • Internationale Studien zeigen Vorteile von Primärversorgungssystemen bei Chronikern und Kostenreduktion.

Diskussion und Gegenwehr

  • Fachärzteverbände warnen vor erhöhtem Risiko von Fehldiagnosen.
  • Deutscher Hausärzteverband bevorzugt freiwillige Teilnahme am Hausarztvertragssystem (aktuell von < 15 % der Kassenpatienten genutzt).
  • Debatte über Reduzierung der Krankenkassenzahl: Verwaltungskosten machen jedoch < 5 % der Gesamtausgaben aus, Sparpotenzial gering.
  • Siemens-BKK-Vorstandschefin betont: Wettbewerb zwischen Kassen fördert Effizienz.

Ausblick

Ohne strukturelle Reformen dürften die Kosten im deutschen Gesundheitswesen weiterhin stark steigen.

Quelle:
Steigende Krankenkassenbeiträge – Kurzfristige Lösungen sind nicht in Sicht

Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Beratung.

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