Krankenkassenzentrale.de berichtet:
Die Diskussion um eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat im Juni 2025 an Fahrt gewonnen. Hintergrund ist die angespannte Finanzlage der Krankenkassen, die zu Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung von Gutverdienern geführt hat. Derzeit liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei 5.512,50 Euro pro Monat für die GKV, während sie in der Rentenversicherung bei 8.050 Euro liegt.
Politische Positionen
- SPD und Grüne: Fordern eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze auf das Niveau der Rentenversicherung. Ziel ist es, die finanzielle Stabilität der GKV zu verbessern und Gutverdiener stärker an der Finanzierung zu beteiligen. Die Grünen sprechen sich außerdem für eine Anpassung der Versicherungspflichtgrenze aus.
- Union und Private Krankenversicherung: Lehnen die Pläne ab. Sie warnen, dass dies das duale System schwächen und zu einer einseitigen Belastung von Gutverdienern führen würde.
Finanzielle und gesellschaftliche Auswirkungen
Eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze würde die Einnahmen der GKV erhöhen, die aktuell unter steigenden Ausgaben leidet. Experten schätzen, dass eine Angleichung an die Rentenversicherung die Krankenkassen um mehrere Milliarden Euro jährlich entlasten könnte. Gleichzeitig würden Gutverdiener höhere Beiträge zahlen, was insbesondere für freiwillig gesetzlich Versicherte und Selbstständige spürbar wäre.
Rechengrößen 2025
- Beitragsbemessungsgrenze GKV: 5.512,50 Euro/Monat bzw. 66.150 Euro/Jahr
- Versicherungspflichtgrenze: 6.150 Euro/Monat bzw. 73.800 Euro/Jahr
- Beitragsbemessungsgrenze Rentenversicherung: 8.050 Euro/Monat
Gesundheitsökonomen betonen, dass eine Anhebung kurzfristig Stabilität bringen kann, langfristig jedoch umfassendere Reformen erforderlich sind, um die Finanzierung des Gesundheitssystems nachhaltig zu sichern.
Mehr dazu auf: Debatte um Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze: Positionen, Fakten und Auswirkungen