https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat auf dem Hauptstadtkongress 2025 fünf zentrale Reformprojekte für das deutsche Gesundheitswesen vorgestellt. Ziel ist die Stabilisierung der Sozialversicherungen – insbesondere der Pflege- und Krankenversicherung –, die aktuell unter erheblichem finanziellen Druck stehen. Warken betonte, dass das gesamtgesellschaftliche Wachstum zur Verbesserung der Versicherungsfinanzen beitragen müsse, ohne die Beitragszahler übermäßig zu belasten.
- Kurzfristige Finanzhilfen
Brückendarlehen in Höhe von 5,6 Mrd. € für die gesetzliche Krankenversicherung und 2 Mrd. € für die Pflegeversicherung sollen Entlastung schaffen, bis nachhaltige Reformen greifen. - Expertenkommission
Ein Gremium aus Fachleuten soll Vorschläge zur Stabilisierung der Versicherungen deutlich vor 2027 vorlegen. - Krankenhausreform
– 4 Mrd. € aus dem Sondervermögen Infrastruktur zur finanziellen Unterstützung der Häuser
– Mehr Ausnahmeregelungen und Kooperationsmöglichkeiten für Bundesländer
– Anpassung der Qualitätskriterien und Verlängerung der Umsetzungsfristen
– Sicherung der flächendeckenden Grundversorgung; für Spezialbehandlungen bleiben längere Anfahrten möglich - Notfallversorgung und Rettungsdienste
Prüfung einer Reform zur besseren Patientensteuerung und stärkeren Vernetzung der regionalen Versorgungsbereiche. - Primärarztsystem
Hausarztpraxen werden erste Anlaufstelle; schnellere Überweisungen an Fachärzte sollen Doppeluntersuchungen vermeiden, Kosten senken und die Versorgungsqualität erhöhen. - Entbürokratisierung
Abbau administrativer Hürden zur Minderung des Fachkräftemangels und zur Stärkung der Eigenverantwortung im Gesundheitswesen.
Alle Reformvorhaben sollen in enger Abstimmung mit allen Beteiligten – insbesondere der Ärzteschaft – erarbeitet werden, da deren Mitwirkung als entscheidend gilt.
Mehr dazu:
Warken setzt Prioritäten: Fünf Reformen für die Zukunft des Gesundheitswesens
Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 25.06.2025