Bericht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, äußert sich zur aktuellen Debatte um ein Ausgabenmoratorium angesichts der schwierigen Finanzlage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Er fordert, dass der Bund endlich seine ausstehenden Schulden gegenüber der GKV begleichen müsse.
Ausstehende Bundesschulden gegenüber der GKV
- Rund 40 Milliarden Euro aus den letzten vier Jahren
- Jährlich kommen etwa 10 Milliarden Euro hinzu
- Kosten für Bürgergeldbezieher werden nicht ausreichend aus dem Bundeshaushalt gedeckt
- Beitragszahler der GKV tragen die Mehrbelastung, obwohl der Koalitionsvertrag eine andere Regelung vorsah
Forderungen und Kritik von Dr. Gaß
- Der Bund muss seine Schulden gegenüber der GKV begleichen, bevor über Einsparmaßnahmen gesprochen wird.
- Beitragszahler leisten bereits erhebliche Zahlungen und dürfen nicht weiter belastet werden.
- Vor einer Mahnung zu GKV-Einsparungen muss die finanzielle Situation geklärt sein.
Effizienzsteigerung und Deregulierung im Gesundheitswesen
Um Kostenanstiege und Leistungskürzungen zu vermeiden, fordert Dr. Gaß:
- Konsequente Deregulierung und Entbürokratisierung
- Eigenverantwortliche Entscheidungen der Krankenhäuser zum Personaleinsatz und zur Prozessgestaltung
- Abbau kleinteiliger Vorgaben und Sanktionsandrohungen
- Rückkehr zu mehr Vertrauen und Fokus auf Ergebnisqualität
Krankenhäuser als Stabilisatoren der GKV
Krankenhäuser sind nicht Kostentreiber, sondern tragen trotz medizinischen Fortschritts und einer alternden Bevölkerung zur Stabilisierung der GKV bei. Der Anteil der GKV-Ausgaben für Krankenhausbehandlungen ist von 33,7 % im Jahr 2023 auf 31,1 % im Jahr 2024 gesunken.
Mehr dazu auf dkgev.de: Der Bund muss endlich seine Schulden gegenüber der GKV begleichen