Barmer präsentiert Positionspapier zur Reform der Pflegeversicherung
Der Verwaltungsrat der Barmer hat ein Positionspapier zur umfassenden Reform der Pflegeversicherung vorgelegt, das die finanzielle Stabilisierung des Systems in den Mittelpunkt stellt. Er fordert eine strukturelle Neuausrichtung der Pflegefinanzierung und -versorgung, da kurzfristige Maßnahmen allein nicht ausreichend seien.
Wesentliche Forderungen
- Versicherungsfremde Leistungen (z. B. Corona-Hilfen, Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge pflegender Angehöriger) sollen künftig vom Bund getragen werden.
- Beteiligung der Länder an Investitionen und der Finanzierung von Ausbildungsstrukturen.
Langfristig spricht sich das Papier für einen Finanzausgleich zwischen der sozialen und der privaten Pflegeversicherung aus. Hintergrund ist, dass die durchschnittlichen Ausgaben der privaten Pflegeversicherung trotz gleicher Leistungsansprüche deutlich niedriger sind – ein Ungleichgewicht, das korrigiert werden müsse.
Stärkung der ambulanten Pflege
- Ausbau ambulanter Versorgungsstrukturen
- Entlastung pflegender Angehöriger
- Erweiterung von Unterstützungs- und Betreuungsangeboten
- Schnelle, konkrete Vorschläge der geplanten Bund-Länder-Kommission
Die Digitalisierung wird als wichtiger Hebel gesehen, um sowohl die Versorgungsqualität zu verbessern als auch Pflegekräfte zu entlasten. Entscheidend ist eine sinnvolle Integration digitaler Anwendungen in bestehende Prozesse und deren flächendeckende Verfügbarkeit.
Sylvi Krisch, Verwaltungsratsvorsitzende der Barmer, betont den dringenden Handlungsbedarf zum Erhalt des Pflegesystems in Deutschland. Das Positionspapier steht im Kontext der anhaltenden finanziellen Belastungen und gesellschaftlichen Herausforderungen für die Pflegeversicherung und ergänzt Forderungen zu stabilen und fair gestalteten Finanzierungssystemen.
Mehr dazu auf:
Cash Online – Barmer fordert Finanzausgleich zwischen sozialer und privater Pflegeversicherung
