https://www.sueddeutsche.de berichtet:
Die Finanzaufsicht Bafin hat in einer Aufsichtsmitteilung klargestellt, dass Versicherungsunternehmen Leistungsanträge innerhalb eines Monats bearbeiten müssen, um die langen Wartezeiten der Kunden zu reduzieren. Dies ist eine Reaktion auf die wachsende Zahl von Verbraucherbeschwerden über sehr lange Bearbeitungszeiten bei den Versicherungen. Die Bafin betont, dass mangelnde Personalressourcen oder ein erhöhtes Schadenaufkommen keine Gründe für dauerhafte Verzögerungen in der Leistungsbearbeitung sein dürfen. Der größte deutsche Autoversicherer, HUK-Coburg, machte Schlagzeilen mit Bearbeitungszeiten von zwei bis drei Monaten für einfache Unfallschäden. Auch in der privaten Krankenversicherung (PKV) herrscht oft Kundenfrust, da die Bearbeitung von Arztrechnungen bis zu acht Wochen dauern kann, weil Personal fehlt. Diese Verzögerungen können unangenehme Folgen haben, wie z.B. dass Versicherte ihre Rechnungen zunächst selbst bezahlen müssen. Die Bafin setzt auf den Dialog mit den Unternehmen und prüft die Gründe für die Verzögerungen. In durchschnittlich gelagerten Fällen müssen die Leistungsanträge innerhalb eines Monats bearbeitet werden, vorausgesetzt der Versicherungsnehmer hat alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt. Bei komplexen Fällen, wie Personenschäden, kann eine längere Bearbeitungszeit gerechtfertigt sein. Die Bafin wird das Leistungsverhalten der Versicherer weiterhin beobachten und bei Verzögerungen geeignete aufsichtliche Maßnahmen ergreifen, einschließlich Missbilligungen, Bußgeldern und Verwarnungen der Verantwortlichen. Dies soll sicherstellen, dass die Versicherer zügig arbeiten und die Rückstände systematisch abgebaut werden.
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